Industrie-Steckdosen für den weltweiten Einsatz
Exportsicher
Wenn Schaltschränke oder Anlagen exportiert werden, führen die zahlreichen unterschiedlichen Steckgesichter bei industriellen Steckdosen schnell zu Problemen. Abhilfe schaffen hier die neuen EO-Steckdosen für die Tragschienen- und Direktmontage in Schaltschränken, die für den weltweiten Einsatz konzipiert wurden. Leuchtanzeigen, Schalter, Sicherungen oder Schutzschalter erweitern die Einsatzmöglichkeiten.
Das Problem mit den unterschiedlichen Steckgesichtern gibt es nicht nur bei industriellen Anwendungen. Wer kennt nicht die Enttäuschung, wenn im Hotelzimmer plötzlich der Stecker vom Rasierer oder vom Notebook nicht in die Steckdose passt? Die Frage nach der Ursache für diese Problematik lässt sich leicht beantworten: Elektrische Geräte und Anlagen wurden früher direkt verdrahtet – Stecker, wie wir sie heute kennen, gab es nicht. Gerade elektrische Anlagen wurden ‚hart‘ verdrahtet und fast ausschließlich von Elektrofachkräften angeschlossen.
Erste einheitliche Lösung um 1970
Mit der zunehmenden Elektrifizierung des Alltags und der Arbeitswelt musste eine einfache Lösung gefunden werden, um elektrische Geräte anzuschließen. Als erster brachte der US-amerikanische Erfinder und Unternehmer Harvey Hubbell eine brauchbare Lösung hervor. Seine Idee war eine Art Stecker, der es jedem elektrotechnischem Laien ermöglichte, eine elektrische Verbindung herzustellen. Mit dieser Erfindung hat sich Hubbell den ersten Stecker patentieren lassen. Seine Erfindung hat sich rasch weiterentwickelt, und in der 1906 gegründeten IEC erkannte man schnell, dass eine weltweite Vereinheitlichung viele Vorteile hätte. Aber erst um 1970 kam es zu einer brauchbaren Lösung: der sogenannte Stecker Typ N aus der IEC60906-1, der aber nur in Brasilien und Südafrika eingeführt wurde. Eine Einführung in anderen Ländern war und ist bis heute auf Grund der bereits existierenden Infrastrukturen kaum mehr möglich. Daher sind Industrieunternehmen rund um den Globus an eine Vielzahl unterschiedlicher Steckgesichter gebunden. Gerade Unternehmen mit hohem Exportanteil stehen dieser Situation häufig gegenüber – sie müssen sowohl das ‚heimische‘ wie auch das im Exportland übliche Steckgesicht verbauen. Auch im Service-Fall ist es dann gut, wenn die Steckdose im Schrank passt. Zur Zeit kommt man auf 14 verschiedene Steckgesichter – Typ A bis Typ N. Da man einige zusammenfassen kann wie etwa CF – könnte man mit immerhin noch elf verschiedenen Typen die Welt elektrisch verbinden.
Weltweit einfach anschließen
Nicht viele Hersteller bieten hier ein umfassendes Programm an industriellen schienenmontablen Steckdosen. Dabei geht es nicht nur um Steckgesichter mit unterschiedlichen Geometrien – sondern auch um die Anforderungen aus den lokalen Richtlinien und Normen, wie etwa die DIN VDE0620-1 sie für das in Deutschland übliche Steckgesicht vom Typ CF vorgibt. So fordern Normen in anderen Ländern – etwa Italien (CEI 23-50), Großbritannien (BS1363-1/-2) oder Frankreich (NF C61-314) eine sogenannte integrierte Kindersicherung, um zu verhindern, das unbedarfte Anwender die Steckdose falsch anschließen. Dabei wird der Schutzmechanismus erst deaktiviert, wenn der Stecker mit allen Steckkontakten gleichzeitig in die Dose eingeführt wird. Ein derartiger Schutz ist im industriellen Umfeld nicht erforderlich, da die Steckdosen in elektrischen Anlagen und Schaltschränken nur von Fachpersonal genutzt werden. In Polen und Frankreich wiederum verwendet man das Steckgesicht Typ E – schreibt dort aber keine ‚Kindersicherung‘ vor. Weltweit gibt es etwa 15 unterschiedliche Steckdosennormen, die sich primär in der Spannung und in der Stromstärke unterscheiden – die Werte variieren zwischen 6 und 20A.