Prüfsteckleiste in Schaltschrank oder Tür


Einfache Montage

Je nach Applikation wird die Prüfsteckleiste in der Tür oder im Schaltschrank montiert – mittels Push-in- oder Schraub-Anschlusstechnik (Bild 3). Bei Hochspannungs-Applikationen werden die Wandler meist mit massiven Leitern bis zu 10mm² Durchmesser angeschlossen. Diese können aber nicht direkt in einer beweglichen Tür verdrahtet werden. Wer Platz sparen möchte montiert die Prüfsteckleisten direkt auf der 35mm-Normschiene. Die Anschlusskammern in Fame nehmen starre Leiter bis zu 10mm² oder flexible Leiter bis 6 mm² mit Aderendhülse und Kunststoffkragen auf. Mittelspannungs-Applikationen, die mit flexiblen Leitern auskommen, werden auch in der Schaltschranktür verdrahtet. Die Ausschnitte für die Prüfsteckleiste besitzen eine rechteckige Kontur, ein Exzenter verriegelt ohne weitere Bohrlöcher die Leiste im Ausschnitt. Hier können später auch Einzelpersonen prüfen – eine zweite Person ist nach DIN VDE bei geschlossener Tür nicht erforderlich. Die Steckkontakte sind auf 500V Nennspannung bei 30A ausgelegt und halten problemlos über 500 Steckzyklen.

Ergonomische Drehgriffmechanik

Damit die Schaltabstände nicht durch schräges Einstecken zeitlich verfälscht werden und es zu einer ungewollten Auslösung kommt, besitzen die Prüfstecker rechts und links stark ausgeprägte Führungen. Beim Ziehvorgang unterstützt eine Drehmechanik den Anwender. Über eine 90°-Drehbewegung des Griffes wird der Stecker in eine Zwischenstellung gebracht. Die Stromwandler-Kreise kontaktieren und können wieder einschwingen. Erst nach einem Zurückdrehen um 90° wird der Stecker zum vollständigen Herausziehen freigegeben. Da die Standardschaltungen der Schutztechnik standardisiert werden können und die Prüfstecker für Fame 2 die Kurzschlussbrücken tragen, sind sie kodiert. In seinem Papier ‚Prüfstecksysteme für Schutzeinrichtungen‘ hat der VDE zu diesem Zweck eine technische Spezifikation verfasst. Diese teilt die Schaltungen in 7-, 14- und 19-polige Varianten mit unterschiedlichen Anwendungen und Kodierungen ein. Phoenix Contact bietet neben den frei konfigurierbaren Prüfsteckleisten auch ein umfassendes Produktprogramm gemäß dieser Spezifikation an. Auch die Prüfbuchsen im Prüfstecker müssen sicheres Arbeiten ermöglichen. Sie sind so angeordnet, dass Sicherheitsprüfleitungen vom Typ CAT III/1000V sowie CAT IV/1000V aneinandergereiht eingesteckt werden können. Zudem können auf jedem Pol Gabel- und Ringkabelschuhe angeschlossen werden.

Sichere Zeitfolgen beim Schalten

Bei der Öffner-Funktion in Fame 2 können die Signale auch zeitlich versetzt geschaltet werden – mittels Prüfstecker und Kontaktzungen mit bis zu drei Längen (Bild 4). Beim Einstecken des Steckers trennt die längste Schaltzunge zuerst den Kontakt auf, und die kürzeste Zunge entsprechend zuletzt. Im Anwendungsfall würde der Auslösekontakt einer Schutzeinrichtung zuerst aufgetrennt. Zeitgleich ist bei Anlagen gemäß IEC61850 ein Kontakt für die Fernmeldung ‚Prüfmodus‘ möglich. Die mittlere Kontaktlänge würde Hilfsspannungen, Signale und Spannungswandler auftrennen, und die kürzeste Länge wäre den Stromwandlerkreisen vorbehalten – sie werden als letzte kurzgeschlossen und aufgetrennt. Für diese voreilende Kurzschlussfunktion kommt eine spezielle, ebenfalls patentierte Kontaktfeder mit zwei Kontaktzonen zum Einsatz. Der Hilfskontakt wird beim Einstecken zuerst erreicht und realisiert den Kurzschluss, bevor der Hauptkontakt aufgetrennt wird und den Kurzschluss übernimmt. n

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Maximator Hydrogen GmbH
Bild: Maximator Hydrogen GmbH
Benutzerfreundlich 
und sicher

Benutzerfreundlich und sicher

Für seine neueste Generation von Zapfsäulen suchte Maximator Hydrogen, Thüringer Spezialist im Bau von Wasserstofftankstellen, eine Gehäuselösung, die die vielfältigen Anforderungen hinsichtlich Sicherheit, Design, Langlebigkeit, Installations- und Wartungsfreundlichkeit erfüllt. Fündig wurde man bei der Firma Schimscha, dem Experten für Blechkonstruktionen aus dem Ravenstein-Erlenbach in Baden-Württemberg.

Bild: Weidmüller GmbH & Co. KG
Bild: Weidmüller GmbH & Co. KG
Heimliche Helden

Heimliche Helden

Die Drucker des Elektrotechnik- und Verbindungstechnikunternehmens Weidmüller sind zentrale Elemente beim Schaltanlagenbau der Firma Gormanns mit Sitz in Mönchengladbach. Die Firma hat sich mit 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf den Bau von Schaltanlagen für Wasserwerke, Kläranlagen und Industriestraßen spezialisiert. Die Bedruckungsgeräte haben sich als wichtige Werkzeuge erwiesen, die den reibungslosen Ablauf der Projekte gewährleisten. Sie ermöglichen eine präzise Kennzeichnung und Beschriftung von Schaltanlagenkomponenten, was die Effizienz und die Qualität der Arbeit signifikant steigert.