„Offene Standards sind der Schlüssel“

Stefan Mülhens, Geschäftsführer bei AmpereSoft (Bild: AmpereSoft GmbH)

Stefan Mülhens, Geschäftsführer bei AmpereSoft (Bild: AmpereSoft GmbH)

 

Herr Mülhens, zehn Jahre sind für ein Unternehmen nicht notwendigerweise eine lange Zeit, gemessen an den Innovationszyklen im Software-Bereich allerdings ein halbe Ewigkeit. Wie hat sich Ihre Arbeitsweise innerhalb dieser Dekade gewandelt?

Stefan Mühlens: Ja, das ist richtig: Es ist und bleibt nichts so beständig wie die Veränderung. Nach der Gründung von AmpereSoft haben wir uns mit voller Kraft daran gemacht, in unserem Unternehmen alle Anwendungen und Dienstleistungen herstellerunabhängig zu gestalten. Das hat sich über die Jahre als ausgesprochen wichtig und marktgerecht erwiesen. Dann haben wir unsere gesamten Daten und Schnittstellen auf nationale und internationale Standards ausgerichtet. Das bedeutet z.B., dass wir intensiv die detaillierten eCl@ss Advanced-Daten der Produkte einsetzen – für ein ausgesprochen schnelles Engineering und für die automatisierte Fertigung. Eine echte Pionierleistung unseres Unternehmens. Und das ist noch lange nicht das Ende: Im nächsten Schritt werden die gesamtem Projektdaten nach AutomationML beschrieben und offen ausgetauscht. Damit werden wir auch hier gemeinsam mit Marktbegleitern den Standards gegenüber den proprioritären Formaten zum Durchbruch verhelfen.

Was sind die gegenwärtigen Top-Themen bei Software-Lösungen für den Schaltschrankbau?

Mühlens: Natürlich ist die automatisierte individuelle Fertigung, oft als Industrie 4.0 bezeichnet, das große Thema, das vor allem von den innovativsten Schaltanlagenbauern mit unglaublicher Intensität vorangetrieben wird. Das wiederum macht die offenen Standards für die Daten und den Datenaustausch zu einem unvermeidlichen Begleiter der zugehörigen Prozesse.

In Zeiten fortschreitender Digitalisierung und Industrie 4.0 werden von Anwendern möglichst offene Software-Tools gefordert. Wie stellen Sie diese Offenheit bei AmpereSoft sicher?

Mühlens: Wenn wir von „offenem Datenaustausch“ sprechen, meinen wir, dass wir hierfür offene Standards verwenden. Sie können von jedem gelesen, verstanden und weiterverarbeitet werden. Proprioritäre Formate haben keine Zukunft, das ist allen Markbeteiligten bewusst. Und wird übrigens auch von den europäischen Regulierungsbehörden in unserem Umfeld immer mehr als kritischer Faktor gesehen.

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