Kabelkonfektionierung
Rund um die Crimptechnik
Die Verbindung eines Steckverbinders mit einem oder mehreren Leitern durch Crimpen ist eine weit verbreitete Vorgehensweise, die auch aus Qualitätsgründen sehr gern von Anwendern gewählt wird. Der Artikel beschreibt die Vorzüge dieser Technologie, aber auch was bei der Verarbeitung von Crimp-Steckverbindern zu beachten ist. Unser Autor Christoph Liedtke ist Leiter Vertrieb Dienstleistung bei EVG, einem Distributor für elektromechanische Komponenten mit eigener Kabelkonfektionierung und mit über 40 Jahren Erfahrung (vgl. auch Kasten).
Neben einem Steckverbinder mit Lötanschluss wird häufig aus Qualitätsgründen der Crimpanschluss als Anschlussart gewählt. Ein Crimp-Steckverbinder gewährleistet eine hohe elektrische und mechanische Sicherheit. Es handelt sich hierbei um eine nicht mehr lösbare Verbindung zwischen einem oder mehreren Leitern und einem Crimpkontakt. Eine gute elektrische Verbindung wird erzielt durch die genaue Abstimmung von Werkzeug, Crimpkontakt, Draht und eine durch Druck erreichte Verformung und Umformung des Crimpkontaktes.
Dabei entsteht bei korrekter Ausführung eine gasdichte Verbindung. Durch die Verformung der Crimphülse und der feindrähtigen Leitung entsteht eine Struktur, die weitgehend von Sauerstoff abgeschottet ist und somit im Inneren weitgehend vor Korrosion geschützt ist. Die Definition entstammt der Norm DIN EN60352-2, welche allgemeine Anforderungen, Prüfverfahren, Anwendungshinweise enthält.
Vorteile des Crimp-Steckverbinders
Wo große Serien benötigt werden, ist die vollautomatische Verarbeitung möglich. Kleinstserien können halbautomatisch verarbeitet werden.
Weitere Vorteile eines Crimp-Steckverbinders sind:
- • Die Erhaltung der Leiterflexibilität hinter der Crimpverbindung.
- • Keine verbrannten, verfärbten und überhitzten Leiterisolierungen.
- • Eine gute Verbindung mit reproduzierbaren elektrischen und mechanischen Werten.
- • Eine leichte Fertigungsüberwachung.
- • Keine gesundheitliche Beeinträchtigung durch Schwermetall- und Lötmitteldämpfe.
Was ist bei der Verarbeitung von Crimp-Steckverbindern zu beachten?
Die Verbindungen müssen sorgfältig und fachgemäß hergestellt werden und dem Stand der Technik entsprechen. Voraussetzungen im Hinblick auf vorhandene Werkzeuge, Arbeitsvorbereitungen und Prüfungen sind nicht unerheblich und beinhalten eine größere Fehlerquelle als bei Lötverbindungen. Die verwendeten Kabel und Leitungen sind vor der Fertigung vorzubereiten. Sie müssen bereit gestellt, geschnitten, abgemantelt und abisoliert werden. Voll- und Halbautomaten, Werkzeuge und Handzangen sind einzustellen, zu Warten und Instand zu halten. Kontaktvarianten und Qualitätsanforderungen an die Crimpung und Leitung, sowie die Verarbeitung von Crimpkontakten müssen beachtet werden. Werden z.B. die feindrähtigen Leitungen unzureichend verpresst, kommt Sauerstoff an die Leiter und führt zu einer Erhöhung des Übergangswiderstandes zwischen der Leitung und der Hülse durch Korrosion. Eine Crimpverbindung muss nach der Verarbeitung nach Prüfmethoden und deren Anwendung in der Praxis getestet werden.