Kabelverschraubungen für hohe EMV-Sicherheit auch in Hygiene-Anwendungen

Kabelverschraubungen für hohe EMV-Sicherheit auch in Hygiene-Anwendungen

Sichere Kontaktierung

Ende letzten Jahres stellte Pflitsch eine Reihe neuer Produkte vor, darunter eine Kabelverschraubung, die sowohl die hohen Anforderungen an Hygienic Design wie auch elektromagnetische Verträglichkeit erfüllt. Zudem weist der Hersteller aus gegebenem Anlass darauf hin, dass seine Kabelverschraubungen bereits heute die verschärften Anforderungen der RoHS-2-Richtlinie erfüllt, die voraussichtlich ab dem 21.07.2021 in Kraft treten wird.

Montagefreundlich und sicher gelingt die Installation der Blueglobe Tri Clean Plus dank der 360°-TRI-Feder-Kontaktierung mit überdurchschnittlichen Schirmdämpfungswerten. (Bild: Pflitsch GmbH & Co. KG)

Durch den steigenden Einsatz z.B. von drahtlosen Kommunikationseinrichtungen, Elektromotoren und Frequenzumrichtern kommt es in der Industrie immer häufiger zu Anlagenstillständen und Fertigungsproblemen aufgrund von elektromagnetischen Störungen – auch bei der Lebensmittelproduktion und im Bereichen Chemie & Pharma. Kabelführungsspezialist Pflitsch nutzt bei seiner Baureihe Blueglobe ein spezielles Kontaktprinzip: Über eine geschlossene Triangelfeder in der Kabelverschraubung wird das Schirmgeflecht des Kabels sicher und großflächig kontaktiert. Gleichzeitig muss der Anwender lediglich an der Kontaktstelle den Kabelmantel entfernen. Das Schirmgeflecht bleibt also unbeschädigt. Bereits beim Einschieben des Kabels in die Kabelverschraubung ergibt sich aufgrund der Federkraft eine zuverlässige Kontaktierung auch bei unrunden und außer mittig liegenden Kabeln. Außerdem erlaubt das Prinzip, dass der Kabelschirm in den Schaltschrank hineingeführt werden kann und erst unmittelbar an der Anschlussstelle abgelängt werden muss. So wird ein hohes Maß an Schirmdämpfung erreicht und unnötige Verkopplungen von Nutz- mit Störsignalen vermieden. Mit über 80dB bei 100MHz und mit 65dB bei 1.000MHz bietet die Blueglobe Tri Clean Plus eine hohe Signalsicherheit – zertifiziert für Cat7A. Diese hohe EMV-Sicherheit kombiniert der Anbieter mit den EHEDG-Anforderungen an Hygienic Design. Diese Kabelverschraubung aus Edelstahl besitzt sehr glatte Oberflächen (Rauheit Ra <0,8m) sowie gerundete, kantenfreie Übergänge zu den Schlüsselflächen. Für Dichteinsätze und Dichtscheiben verwendet Pflitsch Kunststoffe entsprechend der FDA 21 CFR §177.2600, die für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet sind. Technische Features der Kabelverschraubung sind die hohen Schutzarten IP68 und IP69, eine kabelschonende Abdichtung durch den großen Dichteinsatz und die überdurchschnittlich hohe Zugentlastung, die ein Herausrutschen des Kabels aus der Kabelverschraubung verhindert. Die Blueglobe Tri Clean Plus gibt es in den Größen M12 bis M40 für Kabeldurchmesser von 5 bis 29mm.

 Die Kabelverschraubung vereint EMV-Sicherheit plus Hygienic Design. (Bild: Pflitsch GmbH & Co. KG)

Die Kabelverschraubung vereint EMV-Sicherheit plus Hygienic Design. (Bild: Pflitsch GmbH & Co. KG)

Auch ohne Blei auf hohem Niveau

Vor dem Hintergrund der verschärften Anforderungen der RoHS-2-Richtlinie, die voraussichtlich ab dem 21.07.2021 in Kraft treten wird, weist das Unternehmen aus Hückeswagen darauf hin, dass es schon seit Jahren bleifreies Messing für kundenspezifische Kabelverschraubungen verwendet. Durch die jahrelange Erfahrung in der Verarbeitung von bleifreiem Messing stellt Pflitsch sicher, dass die technischen Eigenschaften der bleifreien Kabelverschraubungen wie Dichtigkeit, EMV-Eigenschaften, Zugentlastung, Schlagfestigkeit und Temperaturbereiche unverändert auf hohem Niveau bleiben. Auch werden die bleifreien Kabelverschraubungen alle wichtigen Zulassungen erhalten, unter anderem die VDE-Zertifizierung nach EN62444 und UL-Zertifizierung nach UL514 B. Die Produkte werden mit dem Kürzel ‚LF‘ für Lead Free (bleifrei) gekennzeichnet. Zum Hintergrund: Derzeit dürfen Kabelverschraubungen aus Messing noch einen Bleianteil bis zu 4% enthalten. Mit dem Entfall der Ausnahmeregelung 6c der Richtline 2011/65/EU dürfen Produkte aus Kupferlegierungen maximal dann nur noch einen Massenanteil von 0,1% Blei enthalten. Pflitsch fertigt Kabelverschraubungen in den Größen M4 bis M120 in den Materialien Messing bleifrei, Edelstahl, PA- und PVDF-Kunststoff serienmäßig mit der hohen Schutzart IP68 und für Temperaturbereiche -55 bis +200°C.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Phoenix Contact
Bild: Phoenix Contact
Die ersten Weichen 
für Gleichstrom sind gestellt

Die ersten Weichen für Gleichstrom sind gestellt

Nach der Gründung der Open Direct Current Alliance (ODCA) Ende letzten Jahres hat die ZVEI-Arbeitsgruppe ihre Arbeit aufgenommen. Ziel der Allianz ist der weltweite Aufbau eines Gleichstrom-Ökosystems und die anwendungsübergreifende Etablierung der Gleichstrom-Technologie. Die ODCA sieht ihre Aufgabe darin, den Transfer von der Theorie in die Praxis zu schaffen. Die Redaktion hat bei einigen Gründungsmitgliedern nachgefragt, welche Motivation und Ziele sie treiben, sich dabei zu engagieren und DC-Technologielösungen zu entwickeln.

Bild: Ormazabal GmbH
Bild: Ormazabal GmbH
„Meilenstein auf dem Weg 
zur Dekarbonisierung der Netze“

„Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Netze“

Ormazabal hat seine SF6-freie Technologie auf den Markt gebracht. Die Lösungen für öffentliche Verteilnetze bis 24kV, sbp.zero24 und cgm.zero24, sind vollständig gasisoliert und kommen ohne F-Gas aus. Damit steht die Markteinführung im Einklang mit dem Engagement des Unternehmens für die europäischen Ziele der Klimaneutralität. Im Interview spricht Markus Kiefer, Geschäftsleiter bei Ormazabal, unter anderem über die Besonderheiten der neuen Technologie sowie den Einbezug der Kundenanforderungen bei der Produktentwicklung.

Bild: Schneider Electric GmbH
Bild: Schneider Electric GmbH
Praxiserprobt

Praxiserprobt

Nach erfolgreicher Testphase sind beim Kölner Energieversorger RheinEnergie klimafreundliche Mittelspannungsschaltanlagen Teil des regulären Netzbetriebs. Seit August 2022 arbeitet das Unternehmen mit der RM AirSet von Schneider Electric, einer gasisolierten Ringkabelschaltanlage, die ganz ohne Fluorgase auskommt. Nach erfolgter EU-weiter Ausschreibung hat der Energieversorger unter anderem Schneider Electric mit der Lieferung von weiteren Schaltanlagen dieser Art beauftragt.

Bild: Sedotec GmbH & Co. KG
Bild: Sedotec GmbH & Co. KG
Technische Standards gegen Fachkräftemangel

Technische Standards gegen Fachkräftemangel

Knapp 60 Prozent des Stroms wurden 2023 durch Erneuerbare Energien erzeugt. Weniger als ein Viertel davon durch Photovoltaik. Das könnte viel mehr sein. Der Wille ist auch bei vielen Unternehmen da. Jedoch gibt es neben individuellem „Bastelaufwand“ mit langen Genehmigungsverfahren und schließlich auch durch den Fachkräftemangel große Hürden. Das könnte sich nun ändern. Denn Sedotec schafft mit geprüften Feldtypen eine sichere, schnell zu installierende und nachhaltige Standardlösung zur Einspeisung selbst erzeugter Energie – nicht nur aus der Sonne.