Kompetenzgerangel vermeiden
Schon alleine die enge Abstimmung von IT und Facility Management kann zu längeren Diskussionen führen. Kommen jetzt noch Verantwortliche für die Fertigungsautomation und die Produktion hinzu, sitzen noch mehr Parteien an einem Tisch, die alle ganz unterschiedliche Vorstellungen von einer Fabrik der Zukunft haben. Daher sollte von Anfang an die Organisation inklusive der Zuständigkeit geklärt werden. Wie fließend die Zuständigkeiten sein können, zeigt das Beispiel eines Temperatursensors, der einen Netzwerk-Switch in der Fabrikhalle überwacht. Aus Sicht der IT sollte die Überwachung mithilfe einer DCIM-Software erfolgen und in das zentrale Monitoring im Rechenzentrum einfließen. Da jedoch ein Stillstand der Produktion bei Ausfall des Switches droht, möchte der Leitstand in der Fabrik ebenfalls über den Status informiert sein. Als Alternative bietet sich an, die Sensordaten über eine OPC-Unified Architecture (OPC-UA) zu versenden und alle beteiligten Funktionsbereiche in die Kommunikation einzubinden. Rittal bietet z.B. mit CMC III ein Überwachungssystem, das die Integration unterschiedlicher Sensoren und CAN-Bus-Einheiten ermöglicht und Alarme über verschiedenste Protokolle und Kommunikationswege versendet. Eine für alle Betriebe passende Organisation gibt es jedoch nicht, da in jedem Unternehmen die IT- und Produktionskompetenzen unterschiedlich verteilt sind. Generell sollten natürlich die Ingenieure aus dem Maschinenbau ihre Kompetenzen entsprechend in die Produktion einbringen und die IT-Experten rund um die Ausgestaltung der IT-Infrastruktur beraten. Ein externer Berater kann helfen, die unterschiedlichen Interessen zu vereinen und bei der Auswahl geeigneter Technologien und Produkte zur Umsetzung einer Industrie 4.0-Initiative helfen.