Zufriedenheit aller Stakeholder

Korrekte Messdaten durch metrologische Rückführbarkeit

Ein alter Schlossermeisterspruch besagt: „Zentimeter ist ein Uhrmachermaß“. Anders ausgedrückt: „Wer misst, misst Mist.“ So wissen Techniker und Ökonomen um die bekannte aber dennoch reale Phrase Becheid und kümmern sich um entsprechende Messmethoden. Und obwohl die Ansprüche an ein Netzqualitätsgerät sowohl bezüglich Messverfahren (IEC61000-4-30), Geräteeigenschaften (IEC62586-1) und Prüfung der Einhaltung der Normen (IEC62586-2) exakt definiert sind, gibt es dennoch Unterschiede zwischen den Herstellern. Insbesondere können Anbieter oftmals nicht nachweisen, warum ihr Analysegerät die Vorgaben erfüllt, also korrekt misst. Ein Nachweis einer wirklich korrekten Messung ist nur über eine unabhängige Zertifizierungsstelle, im optimalen Fall durch ein metrologisches Institut möglich. Nicht zertifizierte Prüfstellen oder gar Eigendeklarationen der Hersteller können metrologische Zertifikate nicht ersetzen und sollten deshalb auch kritisch betrachtet werden. Speziell dann, wenn es sich um sensible Bereiche, wie z.B. Rechenzentren handelt, die mit hohen Kosten und Risiken verbunden sind. Beispielhaft hat hier Camille Bauer Metrawatt eine unabhängige Prüfung durch das Institut METAS (Federal Institute of Metrology) in der Schweiz durchführen lassen. Das Institut kann nicht nur für jede anerkannte Maßeinheit ein Normal bereitstellen, sondern führt auch die eigenen Messeinrichtungen nachweislich und rückführbar auf die SI-Grundeinheiten zurück (Traceability). So wird zu jeder Zeit gewährleistet, dass Messdaten nicht in Frage gestellt werden können.

Der Nutzen einer metrologisch zertifizierten Überwachung der Netzqualität

Der wesentliche Nutzen einer professionellen und permanenten Überwachung der Netzqualität liegt in einer Erhöhung der Verfügbarkeit von Rechenzentren. Dabei definiert sich die Netzqualität als ein wesentlicher Baustein der Versorgungsqualität (siehe hierzu Abb. 6) und gilt selbstverständlich auch für viele andere sensible Bereiche außerhalb von Rechenzentren (z.B. in Hospitälern, in sensiblen Industriebetrieben, in der Verkehrsinfrastruktur wie Flughafen, öffentliche Gebäudekomplexe wie Einkaufszentren usw.). Der Nutzen entsteht bei der Analyse der aufgezeichneten Langzeitinformationen durch Beobachtung der Veränderungen und das Entdecken von Korrelationen. Dabei spielt nicht nur die Einhaltung der vertraglichen Einspeiserichtlinien eine Rolle. Zusätzliche und relevante Erkenntnisse können auch aus den folgenden Vorgängen abgeleitet werden:

  • Vergleich von Normalbetrieb zu USV- oder Notstrom-Betrieb
  • Bewertungen von Oberschwingungen und deren Einfluss auf die Betriebsmittel
  • Bewertung der Veränderung der Netzqualität über längeren Zeitraum
  • Veränderung der Netzqualität nach Änderungen in der Installation
  • Veränderungen der Netzqualität nach Zu- oder Abschalten von Betriebsmitteln
  • Bewertung der Spannungsereignisse nach Dauer und Restspannung (ITIC-Kurve) und deren Auswirkung auf die Lebensdauer der Betriebsmittel.

Ein weiterer und spezifischer Nutzen begründet sich auf einem permanenten RCM. Bei einer korrekt ausgeführten und permanenten Überwachung eines Fehlerstroms kann die periodisch wiederkehrende als auch manuelle Prüfung der Isolationsfestigkeit möglicherweise entfallen. Somit ist eine Abschaltung der Anlage während der Prüfung nicht notwendig (= Erhöhung der Verfügbarkeit) und der enorme Prüfaufwand mit den zugehörigen Kosten von Zeit und Personal entfällt.

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