Das Crimphandy

Bild 3 | Automatikfunktion: Qualitativ hochwertige Vercrimpungen erfolgen oberhalb der Normanforderung mit Querschnittüberwachung. (Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH)

Geschwindigkeit durch Automaten

Dem gegenüber stehen die Automaten: Abisolier-Automaten, Crimp-Automaten – oder eine Kombination aus beidem. Betrieben werden sie elektrisch oder pneumatisch – oder beides wird kombiniert. Betrachtet man beim Abisolieren und Crimpen den Gesamtprozess, sollte man einen Kombiautomaten wählen – also einen Abisolier- und Crimp-Automaten. Diese Automaten haben keine Messer, die sich meist selbst auf die verschiedenen Querschnitte einstellen. Die Abisoliermesser müssen für den jeweiligen Querschnitt ausgewählt werden. Das Crimp-Gesenk deckt meist einen bestimmten Querschnittsbereich ab, sodass etwa eine Vercrimpung von 0,5 bis 2,5mm² problemlos in einem Gesenk möglich wäre. Erst für größere Querschnitte müsste dann ein anderes Gesenk eingesetzt werden. Ein Arbeitszyklus eines solchen Automaten – etwa aus dem Produkt-Programm Toolfox von Phoenix Contact – benötigt nur 1,2 Sekunden, um den Leiter abzuisolieren und ihn mit einer Aderendhülse zu versehen. Der Automat ist also 10-mal schneller als die Handzangen. Eine Kontrolle des Leiters oder ein nachträgliches Verdrillen entfallen. Der Anwender benötigt also nicht nur weniger Zeit, er minimiert auch das Fehlerpotenzial. Mit einem Gewicht von ca. 10kg ist er zwar noch mobil, aber stets abhängig von Strom oder Luft.

Crimphandy kombiniert die Vorteile

Was der Anwender benötigt ist ein Gerät, das die Mobilität der Handzange mit der Schnelligkeit und Zuverlässigkeit des Automaten kombiniert. Genau das leistet das so genannte Crimphandy – der mobile Abisolier- und Crimp-Automat Das Gerät ermöglicht durch sein geringes Gewicht und seine Unabhängigkeit vom Stromkabel und vom Pneumatikschlauch eine hohe Mobilität und kann daher direkt am Schaltschrank eingesetzt werden. Das Crimphandy benötigt insgesamt nur ca. zwei Sekunden zum Abisolieren und Vercrimpen. Der reproduzierbare Crimp-Vorgang direkt am Schaltschrank wird durch den Akkubetrieb ermöglicht. Weil die Magazinaufnahme der Aderendhülsen im Gerät integriert ist, kann auf weiteres Zubehör – etwa Magazinkassetten – verzichtet werden. Über drei verschiedenfarbige LEDs werden dem Anwender die verschiedenen Statusmeldungen des Gerätes angezeigt – wie der Füllstand des ‚Magazins‘ oder der Ladezustand des Akkus. Das Crimphandy eignet sich für alle Anwender aus Schaltschrankbau, Maschinenbau und Gebäudeinstallation, die häufig einen Querschnitt mit Standardleitungen in PVC und PE verarbeiten arbeiten. Das Gerät hat etwa die Größe eines Stab-Akkuschraubers aus dem Produktprogramm von Phoenix Contact. Mit diesen Eigenschaften zielt es exakt auf die Anforderungen des Marktes, immer effizienter zu sein ohne dabei an Mobilität zu verlieren.

Gutes Zusammenspiel mit Push-In-Reihenklemme

Die Forderungen des Marktes nach immer kompakterer und schnellerer Verdrahtung betreffen aber nicht nur die Werkzeuge, die zum Aufbau eines Schaltschrankes benötigt werden. Sie gelten auch für das eingesetzte Reihenklemmensystem. Gerade im Zusammenspiel mit den Reihenklemmen zeigt das Crimphandy ein hohes Maß an Effizienz. Bei den Reihenklemmen mit Push-In-Technik aus dem Programm Clipline Complete wird der Leiter abisoliert, mit der Aderendhülse versehen und eingesteckt. Für den Anschluss an der Klemme ist kein Werkzeug mehr erforderlich. Gelöst wird der Leiter ohne spezielles Werkzeug. Die PT-Baureihe verfügt über einen integrierten Betätigungsdrücker, der durch einfaches Drücken mit einem Standard-Schraubendreher den Kontakt öffnet und den Leiter freigibt. Mit dem Crimphandy wird jetzt auch der Schritt vor dem Anschließen an der Klemme effizienter. Unabhängig von der Position des Schaltschranks kann das Crimphandy stets mitgenommen werden. Der Leiter wird dann an Ort und Stelle vorbehandelt und in die Reihenklemme geführt – alles in weniger als fünf Sekunden. Auch für die Markierung des angeschlossenen Klemmpunktes hält Phoenix Contact passende Lösungen bereit.

Technik-Tipp: Kabel und Leitungen schnell und wirtschaftlich markieren

Will man Kabel und Leitungen in elektrischen Anlagen eindeutig zuordnen, ist eine systematische Kennzeichnung unerlässlich. Eine schnelle und wirtschaftliche Markierung ist eine Prozesskette aus mehreren einzelnen Arbeitsschritten. Sie umfasst die Planungs- und Projektierungsphase, die Bereitstellung der aufgearbeiteten Daten an ein Ausgabegerät sowie die Auswahl der geeigneten Kennzeichnungsmaterialien. Nur durch das reibungslose Zusammenspiel dieser Prozessschritte wird das Ziel, effizienter zu markieren, erreicht.

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