Neuer elektronischer Motorstarter
Fünf Funktionen auf wenig Baubreite
Eaton präsentiert die zweite Generation seines EMS-Motorstarters. Die EMS2-Familie vereint auf einer Baubreite von nur noch 22,5 Millimetern bis zu fünf klassische Funktionen konventioneller Motorstarter: Direktstart, Wendestart, Motorschutz, Not-Halt-Schütz und Kommunikation.
Durch sein kompaktes Gehäusedesign und seine Multifunktionalität spart der elektronische Motorstarter laut Anbieter bis zu über 80% Platz im Schaltschrank ein. Er kommt überall dort zum Einsatz, wo viele Motoren bis 3kW Nennleistung geschaltet werden. Die Geräte sind ab Mai 2019 verfügbar. Mit der zweiten Generation wird das bisherige Portfolio an EMS-Motorstartern vollständig auf die Baubreite von 22,5mm umgestellt. Der EMS2 verfügt über eine integrierte Hybridschalttechnik, bei der ein parallel zu den Hauptkontakten geschalteter Leistungs-Halbleiter während des Ein- und Ausschaltvorgangs den Stromfluss übernimmt. So startet das Gerät den Motor nahezu verschleißfrei, die Kontaktlebensdauer beträgt rund 30 Millionen Schaltspiele. Im Leistungsumfang ist standardmäßig auch eine Motorschutz-Funktion enthalten: Dank des elektronischen Weitbereichsüberlastschutzes deckt der Motorstarter dabei mit nur zwei Strombereichen Motorleistungen zwischen 0,06 bis 3kW (440V, 50Hz) ab. Ein separates Überlastrelais wird damit nicht mehr benötigt. Dies vereinfacht die Maschinenstücklisten und reduziert die Typenvielfalt für Ersatzteile.
Zusätzliche Varianten erweitern das Einsatzspektrum des EMS2: Mit integriertem Wendestarter können Motoren sowohl im Links- als auch im Rechtslauf betrieben werden. Der Motorschutzschalter in der Safety-Ausführung erfüllt zudem die Anforderungen für sicherheitsgerichtetes Abschalten. Die interne Zweikanaligkeit ermöglicht dabei den Einsatz für sicheren Halt bis SIL3/PLe. Schließlich lässt sich der EMS2 auch in das Kommunikationssystem SmartWire-DT integrieren. Dabei ersetzt die SmartWire-DT-Schnittstelle die bisherige Steuerverdrahtung. Das spart nicht nur Platz, sondern macht die Geräte auch kommunikationsfähig und ermöglicht zusätzlichen Einblick in die Anwendung. Kritische Zustände werden vorzeitig erkannt und können rechtzeitig behoben werden, was für einen stabileren Maschinenzustand sorgt. Funktionen des SmartWire-DT sind die Fernsteuerung des Motorstarters, der Fern-Reset, die Einstellung des Motorstroms, das Auslesen der Fehler, die Information des thermischen Motorabbildes, das Monitoring des Motorstroms sowie die Überlastwarnung. Durch die Vereinigung der Funktionen Direktstart, Wendestart, Motorschutz und Not-Halt-Schütz auf nur 22,5mm Baubreite kann der elektronische Motorstarter im Vergleich zu Lösungen mit mehreren Einzelgeräten über 80 Prozent Baubreite einsparen. Gleichzeitig sinkt der Verdrahtungsaufwand erheblich: Während z.B. eine konventionelle Motorstarter-Lösung mit Schützen schnell bis zu 70 Klemmstellen umfasst, sind bei der Lösung nur noch 23 Klemmstellen notwendig – bei gleichem Funktionsumfang. Das reduziert den Zeitaufwand für die Verdrahtung von 24 bis 50 Minuten auf 8 bis 15 Minuten und verringert gleichzeitig das Risiko von Verdrahtungsfehlern. Mit der Einführung des EMS2 wird die EMS-Produktpalette erweitert: Neben den bisherigen 24-V-Geräten ist der EMS2 jetzt auch in Varianten für eine Weitbereichsspannung von 110 bis 230V erhältlich. Zudem umfasst die Produkt-Familie neben Geräten mit Push-in-Anschlusstechnik und für SmartWire-DT jetzt auch Varianten mit Schraubanschlusstechnik sowie für den Einsatz mit dem Eaton-MSFS-Einspeisesystem. Das Feeder-System reduziert den Montageaufwand und bildet die Basis für eine sichere Energieverteilung bis zu 125A. Sämtliche Komponenten des EMS2 werden werkzeuglos in das Board eingesteckt – die elektrische und mechanische Verbindung erfolgt in einem Arbeitsgang.