Montage auch bei laufendem Betrieb
Die eigentliche Stromverteilung geschieht mit Hilfe eines modularen Sockelsystems, in das sich die Schutzschalter einfach einstecken lassen – auch bei laufendem Betrieb. Dabei beinhaltet dieses Stromverteilungssystem zwei stromtragfähige Kupferschienen. Eine für den geschützten Pol, die den Strom auf die Schutzelemente verteilt. Die andere Schiene dient als (ungeschützter) Rückleiter. Die Anzahl der Lastkanäle lässt sich ab Werk – modifizieren. Die Stromeinspeisung erfolgt mittels zweier Ringkabelschuhe M10 seitlich direkt auf die integrierten Stromschienen. Diese sind für Dauernennströme von bis zu 300A ausgelegt. Für die einzelnen Lastanschlüsse kommen ebenfalls Ringkabelschuhe M6 bis 35 mm² zum Einsatz. Der Aufbau erlaubt, die Module (standardmäßig mit 3, 5 oder 9 Lastanschlüssen) rückseitig über zwei Flansche auf die Montageplatte im Schaltschrank zu montieren. Die Schutzschalter sind dann von vorne berührsicher einsteckbar und mit einer transparenten Kunststoffhaube abgedeckt. Nur der Betätigungshebel ist frei zugänglich. Zur Vermeidung unbeabsichtigter Betätigung lassen dich die Schutzschalter auch ohne den Kipphebel einsetzen. Schaltbar sind sie dann nur mittels eines Schraubendrehers. Die Anschlüsse der Einspeisung (seitlich) und der Lastabgänge (rückseitig) sind durch die Haube abgedeckt und somit gegen Berührung geschützt. Für den Anschluss der Signalkontakte stehen hinter der Abdeckung seitlich neben der Einspeisung zwei Flachsteckkontakte zur Verfügung. Über diese ist die Sammelmeldung aller eingesteckten Schutzschalter als Schließersignal (Parallelschaltung der Einzelkontakte) potenzialfrei verfügbar. Dadurch entfällt für den Fall unbesetzter Steckplätze (z.B. Reserveplätze) die sonst bei der Ruhestromschleife obligatorische Signalbrücke. Für den Aufbau einer redundanten Stromverteilung kommen zwei oder mehr Verteilerblöcke zum Einsatz, je nachdem, welche Redundanzstufe erreicht werden soll. Für Anwendungen mit herkömmlicher 19″-Rack Technologie gibt es alternativ auch Stromverteilungssysteme in Form eines 19″ Einschubs (Baugruppenträger). Diese sind standardmäßig redundant aufgebaut und beinhalten bereits zwei Hochstromverteilungssysteme. Eine solche High-Power-D-Box beherrscht 2 x 232A Einspeisestrom bis max. 95mm² Leitungsquerschnitt mittels Schraubklemmen auf der Rückseite und verfügt zwischen 2 x 3 bis 2 x 6 Lastkreise – ebenfalls mit Schraubanschlüssen bis 35mm². Als Sicherungsautomaten kommen ebenfalls die steckbaren Schutzschalter zum Einsatz. Eine Frontplatte mit individuell beschriftbaren Schildchen bietet den nötigen Berührschutz. Die Sammelsignalisierung je Redundanzgruppe ist bereits standardmäßig integriert.
Vor Ort anpassbar
In vielen Anwendungsfällen ist es jedoch sinnvoll, die Stromverteilung auf die besonderen Gegebenheiten vor Ort „hinzutrimmen“. Das ist mit Standardbausteinen dann meist nicht möglich und müsste individuell gelöst werden. Doch die modularen Stromverteilungssysteme erlauben auch hier durch ihren flexiblen Aufbau eine professionelle Lösung bereits ab Werk, ganz nach Anforderung des Anwenders. Typische Beispiele sind hier Stromverteilerschränke, die mehrere Stromsysteme redundant enthalten und sich durch entsprechende Kombination auch für größere Kanalzahlen eignen. In der Regel sind diese dann vertikal mit untenliegenden Einspeiseklemmen (z.B. bis 240 mm²) aufgebaut. Die Redundanzgruppen liegen dabei nebeneinander. Dicke Leitungen verbinden diese Einspeisung nach oben mit den Stromverteilern. Alle Lastanschlüsse gehen vom links liegenden Stromverteiler nach rechts auf vertikal angeordnete Schraub- oder Federkraftklemmen bis 35 mm². Dort kann der Anwender seine Lastkabel auflegen. Über einen an der rechten Seitenwand befindlichen isolierten Gitterkanal laufen die Lastleitungen von oben nach unten aus dem Schrank. Diese Methode lässt sich über die gesamte Schaltschrankhöhe oder auch nur in einem Teilabschnitt anwenden.