„Unsere Stärke sind kundenspezifische Modifizierungen“

Interview mit Manfred Sedlmair, Betriebsleiter bei Lm-therm in Aldersbach

„Unsere Stärke sind kundenspezifische Modifizierungen“

Die Firma Lm-therm aus Aldersbach in der Nähe von Passau bietet ein umfassendes Portfolio an Lösungen für die Schaltschrankklimatisierung. Welche dies im Einzelnen sind, wo die Trends in Zeiten von Industrie 4.0 und der Klimadiskussion liegen, und was die fast 60-jährige Erfolgsgeschichte des Anbieters ausmacht, darüber unterhielt sich der SCHALTSCHRANKBAU mit Betriebsleiter Manfred Sedlmair.

Für den Schaltschrankbau bietet Lm-therm Lösungen in den Bereichen Kühlen, Heizen und Zubehör. (Bild: Lm-therm Elektrotechnik AG)

Für den Schaltschrankbau bietet Lm-therm Lösungen in den Bereichen Kühlen, Heizen und Zubehör. (Bild: Lm-therm Elektrotechnik AG)

Herr Sedlmair, Lm-therm unterteilt sein Lösungsportfolio in die Bereiche ‚industrielle Klimatisierung‘, ‚Kabeltechnik‘ und ‚Baugruppenmontage‘. Wie verteilt sich der Unternehmensumsatz auf diese drei Sektoren?

Manfred Sedlmair: Der Schwerpunkt ist eindeutig die industrielle Klimatisierung, mit über 80 Prozent des Umsatzes. Die restlichen 20 Prozent verteilen sich auf die beiden anderen Bereiche. Für uns ist es gerade bei Sonderlösungen ein großer Vorteil, dass wir noch eine Kabeltechnik und eine Baugruppenmontage im eigenen Haus haben.

Wo fertigen Sie Ihre Produkte?

Sedlmair: Bei den Schaltschrankheizungen fertigen wir zu 100 Prozent in Deutschland mit vielen regionalen Zulieferern. Gerade vor den aktuellen Ereignissen auf der Welt ist dies ein großer Vorteil. Wir sind so z.B. auch weitgehend unabhängig von China.

Kommen wir zu dem für den Schaltschrankbau besonders wichtigen Bereich der Klimatisierung. Welche Lösungen bietet Lm-therm hier an?

Sedlmair: Seit der Firmengründung vor fast 60 Jahren durch Leo Möskes, beschäftigt sich Lm-therm mit Schaltschrankheizungen. Dies ist auch heute noch der stärkste Bereich. Unsere Kunden fordern aber immer öfter eine ganzheitliche Betreuung im Bereich der Klimatisierung. Hier bieten wir neben dem Bereich Heizen ebenso das Thema Kühlen (Kompressorkühlgeräte und Peltier Kühlgeräte), Lüften (Filterlüfter) und Regeln (alle Arten von Regler und Thermostate) an. Ebenso noch Sonderzubehör wie LED-Schaltschrankleuchten.

Gibt es Alleinstellungsmerkmale Ihrer Lösungen im Vergleich zu Ihren Marktbegleitern?

Sedlmair: Die gibt es in der Tat. Einige unserer Kunden beziehen eine industrielle Heizung von uns, die wir speziell für sie entwickelt haben. Diese Heizung hat mit der ‚klassischen‘ Schaltschrankheizung nichts zu tun. Zudem sind wir bei den Schaltschrankheizungen einer der wenigen, die hier noch Sonderlösungen machen. Sie bekommen bei uns bei Schaltschrankheizungen natürlich auch den Standard wie bei anderen Marktbegleitern. Aber unsere Stärke ist es, Modifizierungen bei den Heizungen anzubieten, genau auf die Anforderung beim Kunden abgestimmt. Das kann eine andere Bauform, ein spezielles Kabel bei der Anschlussleitung, ein anderer Stecker oder eine andere Befestigungsart nach Kundenwunsch sein. Außerdem bieten wir noch Heizungen mit einem integrierten Thermostat und verschiedenen Sonderspannungen, beispielsweise 400V, an. Wir haben auch Heizungen und Regelgeräte mit höheren Schutzarten in Bezug auf Dichtigkeit (bis IP68) und Ex-Schutz bis zur Zone 1 und 21 im Programm.

Welches sind aus Sicht Ihrer Kunden die größten Herausforderungen, wenn es um die Auslegung einer geeigneten Klimatisierungslösung für Schaltschränke geht?

Sedlmair: Durch die Industrie 4.0 sehen wir den Bedarf, dass auch Kühllösungen für Anwendungen benötigt werden, die es früher nicht gab. Durch den Einsatz von Elektronik ist dies zum Teil notwendig. Dann gibt es zunehmend Anforderungen für Peltierkühlgeräte, die besonders robust sind. Auch Kühllösungen neben den klassischen Kompressorkühlgeräten im Bereich Luft/Wasser-Wärmetauscher oder mit Chillern sind gefragt. Das Thema Energieeffizienz inklusive ganzheitlicher Energiekonzepte wird immer wichtiger. Parallel wünschen sich die Kunden immer mehr technische Beratung.

Bieten Sie Hilfsmittel, um Ihren Kunden die richtige Dimensionierung ihrer Schaltschrank-Klimatisierung zu erleichtern?

Sedlmair: Wie andere Marktbegleiter auch, bieten wir hier ein Online-Berechnungsmodul an. Unser Tool berechnet sowohl die Heizleistung als auch die Kühlleistung in einem Vorgang. Der Kunde kann dieses Ergebnis dann ohne Mehraufwand direkt an uns per Mail schicken. Außerdem unterstützen wir den Kunden mit vielen Checklisten für seine Anforderungen.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Maximator Hydrogen GmbH
Bild: Maximator Hydrogen GmbH
Benutzerfreundlich 
und sicher

Benutzerfreundlich und sicher

Für seine neueste Generation von Zapfsäulen suchte Maximator Hydrogen, Thüringer Spezialist im Bau von Wasserstofftankstellen, eine Gehäuselösung, die die vielfältigen Anforderungen hinsichtlich Sicherheit, Design, Langlebigkeit, Installations- und Wartungsfreundlichkeit erfüllt. Fündig wurde man bei der Firma Schimscha, dem Experten für Blechkonstruktionen aus dem Ravenstein-Erlenbach in Baden-Württemberg.

Bild: Weidmüller GmbH & Co. KG
Bild: Weidmüller GmbH & Co. KG
Heimliche Helden

Heimliche Helden

Die Drucker des Elektrotechnik- und Verbindungstechnikunternehmens Weidmüller sind zentrale Elemente beim Schaltanlagenbau der Firma Gormanns mit Sitz in Mönchengladbach. Die Firma hat sich mit 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf den Bau von Schaltanlagen für Wasserwerke, Kläranlagen und Industriestraßen spezialisiert. Die Bedruckungsgeräte haben sich als wichtige Werkzeuge erwiesen, die den reibungslosen Ablauf der Projekte gewährleisten. Sie ermöglichen eine präzise Kennzeichnung und Beschriftung von Schaltanlagenkomponenten, was die Effizienz und die Qualität der Arbeit signifikant steigert.

Bild: Hilscher Gesell. f. Systemautomation mbH
Bild: Hilscher Gesell. f. Systemautomation mbH
Verdrahtungsaufwand 
im Schaltschrank verringert

Verdrahtungsaufwand im Schaltschrank verringert

Der österreichische Dienstleister DieEntwickler Elektronik ist spezialisiert auf Hard- und Software-Entwicklungen im industriellen Umfeld. Das Unternehmen mit Sitz in Bad Zell legt seinen Fokus dabei auf industrielle Kommunikationssysteme, optische Sensorik und Industrienetzgeräte. Der offizielle Embedded-Integrationspartner von Hilscher unterstützt seine Kunden mit 19 Mitarbeitenden und einer eigenen Prototypenfertigung bei der zeiteffizienten Entwicklung individueller Komponenten. DEE begleitet seine Kunden entlang des gesamten Prozesses – vom Lastenheft bis zur Überführung in die Serienproduktion.