Jährlich 11 Millionen Euro gespart

Elektrobrand in einem Schaltschrank, der einen Schaden von 2,3Mio.€ verursachte. Erst wenige Monate zuvor hatte die Einrichtung eine von einem CNA-Thermografen angebotene IR-Inspektion abgelehnt. (Bild: Flir Systems GmbH)

Elektrobrand in einem Schaltschrank, der einen Schaden von 2,3Mio.€ verursachte. Erst wenige Monate zuvor hatte die Einrichtung eine von einem CNA-Thermografen angebotene IR-Inspektion abgelehnt. (Bild: Flir Systems GmbH)

Proaktiv statt reaktiv

Üblicherweise verfolgen Versicherungsunternehmen bei Vermögensschäden, die durch Anlagendefekte oder -ausfälle entstehen, einen reaktiven Ansatz. Da sie diese nicht verhindern können, verlassen sie sich auf Brandschutzsysteme wie Sprinkleranlagen, um das Ausmaß der Vermögensschäden zu minimieren. Mit Wärmebildkameras können Versicherungsunternehmen jedoch potenzielle Probleme aufspüren, die für das bloße Auge unsichtbar sind, bevor es zu einem Defekt oder Ausfall kommt. Wärmebildkameras erkennen die Wärmestrahlung, die defekte Komponenten an die Umgebung abgeben, als Infrarotenergie. Jeder Gegenstand, der eine Temperatur von über null Grad aufweist, gibt Wärme- bzw. Infrarotenergie ab. Das Licht, das durch diese Energie entsteht, lässt sich mit bloßem Auge nicht erkennen, da dessen Wellenlänge dafür zu lang ist. Je höher die Temperatur eines Gegenstands ist, desto mehr IR-Strahlung gibt er an seine Umgebung ab. Wärmebildkameras können dieses Licht nicht nur „sehen“, sondern auch präzise zwischen heißen und kühlen Bereichen unterscheiden. Innerhalb von fünf Jahren führten die zertifizierten Thermografen von CNA insgesamt 6.445 Inspektionen mit 22 Flir Wärmebildkameras aus – durchschnittlich circa 100 Überprüfungen pro Monat. Dabei deckten sie Tausende Defekte und Mängel auf – im Schnitt 7,3 Defekte pro Bericht. CNA Insurance schätzt, dass ihre Kunden, die IR-Überprüfungen durchführen ließen, pro Jahr über 11Mio.€ gespart haben. Ausgehend von der typischen Erfahrung der CNA-Thermografen kostet eine IR-Inspektion schätzungsweise 1.700€. Dies entspricht über einen Zeitraum von fünf Jahren mehr als 11Mio.€. Gleichzeitig haben die Kunden von CNA durch die IR-Inspektionen insgesamt geschätzte 47,5Mio.€ an Energie- und elektrischen Reparaturkosten gespart – oder anders gesagt 4€ für jeden Euro, den sie in eine IR-Inspektion investiert haben.

Berechnungsgrundlagen

Doch auf welchen Faktoren basieren diese Schätzungen? Diese Einsparungen umfassen neben den elektrischen Reparaturkosten auch die gesparten Energiekosten. Bei kleinen oder mittelschweren Defekten belaufen sich die geschätzten elektrischen Reparaturkosten auf jeweils 432€ sowie bei schwerwiegenden oder kritischen Defekten auf jeweils 2.600€. Die Energieeinsparungen lassen sich mit einem Tool namens „Indirekte Stromverbrauchsberechnungen anhand von Oberflächentemperaturen“ berechnen, das von Flir und vom Infrared Training Center (ITC) bereitgestellt wird. Dabei gelten die folgenden Schätzungen als angemessen: 1,50€/Tag für kritische, 0,75€/Tag für schwerwiegende, 0,40€/Tag für mittelschwere sowie 0,15€/Tag für kleine Defekte. Diese Schätzungen basieren auf Stromkosten von 0,15€ pro Kilowattstunde (kWh), die jedoch in einigen Regionen höher sein können. CNA Insurance rechnet zur Schätzung der Energieeinsparungen für jeden Defekt mit 250 Arbeitstagen pro Jahr (und geschätzten zehn Feiertagen). Die Schadensstatistik der Versicherung zeigt, dass die „durchschnittlichen“, aus einem Elektrobrand resultierenden Schäden und Verluste bei Schutz-/Trennschaltern circa 173.000€, bei Schaltschränken 434.000€ und bei Motorsteuerungsräumen (MCC – Motor Control Center) nahezu 1Mio.€ betragen. Ausgehend von den Inflationsfaktoren und der Schadensquote von CNA Insurance verursacht jeder Elektrobrand geschätzte durchschnittliche Schäden und Verluste in Höhe von 648.000€.

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