Überflüssig und risikoreich: das Kürzen überstehender Litzen
Im praktischen Verarbeitungsprozess fällt das Abisolieren eines Kabels häufig umständlicher aus als es tatsächlich sein muss. Nachdem die Litzen abisoliert, eine Aderendhülse aufgesetzt und vercrimpt wurde, kommt es vor, dass überstehende Litzen im Nachgang gekürzt werden. Ein solcher nachträglicher Schneidvorgang ist nicht nur überflüssig, sondern auch gefährlich. Beispielsweise besteht das Risiko, dass im Schaltschrankbau einige der Litzen in bestehende Schaltungen gelangen und einen Kurzschluss hervorrufen. Es ist daher ratsam, dass automatische Abisolierwerkzeuge genutzt werden, die über Einstellungsmöglichkeiten der Abisolierlänge verfügen. Optimalerweise handelt es sich dabei um eine Kombination aus verstellbarem Längenanschlag und einer Skala, die sowohl das metrische Maß als auch die „-Bemaßung für AWG-Kabeltypen (American Wire Gauge) abbildet. Ein großer Vorteil liegt darin, dass der Anschlag eine immer gleichbleibende Abisolierlänge sicherstellt. Damit optimale Ergebnisse erzielt werden können, sollte die abzuisolierende Länge immer der Hülsenlänge plus 2mm entsprechen. Wird das Kabel in die Hülse eingeführt, sollten idealerweise nur bis zu 0,05mm aus dem Hülsenschaft überstehen. Bei Zwillingsaderendhülsen entspricht die abzuisolierende Länge immer der Hülsenlänge plus 3mm – Grund dafür ist der Einführtrichter. Handelsübliche Push-In-Klemmen verfügen über einen Klemmmechanismus, der relativ weit vom Einführtrichter entfernt ist. Hier werden die besten Resultate erzielt, wenn Aderendhülsen verwendet werden, die eine größere Hülsenlänge besitzen. Beispielsweise werden bei Schraubklemmen mit einem Querschnitt von 1,5mm² Aderendhülsen mit 8mm Hülsenlänge benutzt. Bei Push-In-Klemmen ist es wichtig, die Angaben des Herstellers genau zu beachten. Aus Sicherheitsgründen ist man gut beraten, wenn eine Längengröße mehr gewählt wird. Das heißt: Bei einem Querschnitt von 1,5mm² ist eine Hülsenlänge zwischen 10mm und 12mm am besten geeignet.