Die Wissenschaft vom Schaltschrankbau
Methodische Untersuchungen zur Arbeitsgestaltung gibt es seit Beginn der Industrialisierung. Ein prominentes Beispiel ist das Toyota-Produktionssystem, aus dem die 5S-Arbeitsgestaltung und die Lean-Prinzipien hervorgingen. Speziell mit dem Schaltschrankbau befasst sich eine aktuelle Studie des ISW (Instituts für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen) der Universität Stuttgart. Der genaue Titel lautet „Schaltschrankbau 4.0 – Eine Studie über die Automatisierungs- und Digitalisierungspotentiale in der Fertigung von Schaltschränken und Schaltanlagen im klassischen Maschinen- und Anlagenbau“. Sie fußt auf einer Felduntersuchung bei zwölf deutschen Schaltschrankbauern. Die Stuttgarter Wissenschaftler untersuchen darin nicht nur den Ist-Zustand, sondern geben auch konkrete Handlungsempfehlungen. Ein Ergebnis der Studie ist, dass die Teilnehmer der Studie in der Standardisierung allgemein und in der Standardisierung von Arbeitsplätzen hohes Verbesserungs- und Einsparpotenzial im Schaltschrankbau sehen. Die Arbeitsschritte Projektierung und Stromlaufplankonstruktion binden über 50 Prozent der Arbeitszeit in der Planung. Grund dafür sind inkonsistente Engineering-Prozesse und immer komplexer werdende Anforderungen durch das zunehmende Projektgeschäft. Bei der Installation beanspruchen die vielen manuellen Tätigkeiten der mechanischen Bestückung und Verdrahtung sogar über 70 Prozent des Arbeitszeitanteils. Hier setzen die prozessübergreifenden Lösungen von Weidmüller an.
Planen, installieren, betreiben
Digitale Datendurchgängigkeit prägen das gesamte Produktspektrum von Weidmüller. Software-Tools unterstützen den Anwender ab dem ersten Schritt. Mittels M-Print Pro (Beschriftung), Wire Processing Center-Tool (teilautomatisierte Kabelkonfektionierung) und dem Weidmüller Configurator (Konfiguration) werden Daten vom Prozessbeginn an digital erfasst und für alle weiteren Schritte zur Verfügung gestellt. Jedes Tool verfügt über CAE-Schnittstellen, um Daten schnell und einfach in den gängigen Engineering-Umgebungen verfügbar zu machen. Durch den Zugriff auf die in der Planungsphase erstellten Daten wird die Fehlerquote deutlich reduziert, da keine Informationen zwischen den einzelnen Arbeitsschritten verloren gehen und die manuelle Bearbeitung entfällt. Die digitale Durchgängigkeit beschleunigt auch eine zuverlässige Dokumentation, die Inbetriebnahme sowie Wartungsarbeiten, da nicht nur alle Fertigungsschritte nachverfolgt, sondern auch sämtliche Konfigurationen reproduziert werden können. Auch beim Einkauf, der Arbeitsvorbereitung und der Lagerhaltung sind Standardisierung und Durchgängigkeit die obersten Prinzipien, etwa durch herstellerübergreifend kompatible Markierer für einen eindeutig markierten Schaltschrank.Neben den Instrumenten zur Planung und Weitergabe von Daten hat Weidmüller sich auch Gedanken über Ergonomie und Effizienz am Arbeitsplatz gemacht. Dabei beschränkt sich das Angebot nicht auf einzelne Komponenten wie Werkzeuge und Messinstrumente. Weidmüller hat den Arbeitsplatz als Ganzes im Fokus, wie ein mobiler Arbeitsplatz zur Kabelkonfektionierung und Werkzeugwagen demonstrieren.