Energieverteiler effizient planen und realisieren

Energieverteiler effizient planen und realisieren

Schaltanlagenbauer sehen sich immer größeren Anforderungen gegenüber. Denn Gebäudebetreiber wünschen sich investitionssichere und leistungsfähige Installationen. Gleichzeitig werden die Projektlaufzeiten immer kürzer. Die Konfigurationssoftware Simaris configuration von Siemens bildet die Grundlage für eine schnelle, effektive Projektierung, Bestellung und Realisierung von Schaltanlagen.

Der steigende Wettbewerbsdruck nötigt Schaltanlagenbauern einiges ab: Sie müssen noch schneller und kostengünstiger werden und zugleich passgenau auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen. Zugleich erfordert der Trend zum Smart Building eine flexible und kommunikationsfähige Energieverteilung in Gebäuden. Darüber hinaus haben Elektroplaner und Schaltanlagenbauer bei der Planung der Energieverteilung immer komplexere Normenvorgaben zu erfüllen – und dies bei beschleunigten Geschäftsprozessen und immer kürzeren Projektzyklen. Die Anforderungen an die Energieverteilung – von der Planung bis zum Betrieb – nehmen somit zu. Neben intelligenten Produkten und Systemen für die Niederspannungs-Energieverteilung ist eine Projektierungssoftware daher unerlässlich, die den Schaltanlagenbauer während des gesamten Projektverlaufs unterstützt – für normkonforme Planungssicherheit und schnellen Projektverlauf.

Schnellere Prozesse dank digitaler Projektierung

Vor dem Hintergrund der teils sehr komplexen Aufgaben im Schaltanlagenbau bietet Siemens ein spezielles Tool, das alle Prozessschritte erheblich vereinfacht. Die Simaris-Konfigurationssoftware unterstützt den vollständigen Engineering-Prozess von der Konfiguration des Energieverteilers über die Kalkulation und Angebotserstellung bis zur normkonformen Anlagendokumentation.

Schaltanlagenbauer sparen schon von vornherein dank der menügeführten Projektierung mittels Simaris configuration viel Zeit. Strukturierte Menüs und die grafische Anzeige der Auswahloptionen ermöglichen eine intuitive Bedienung der Software – wodurch die Projektierung nochmals vereinfacht und beschleunigt wird.

Planungssicherheit ist durch eine automatische Fehlerprüfung gewährleistet: Entstehen bei der Konfiguration Fehler, werden diese angezeigt, um sie sofort korrigieren zu können. Besonders hilfreich ist die intelligente Vorauswahl: Geräte werden nach Festlegung ihrer Funktion nicht nur automatisch vorausgewählt, sondern zusätzlich automatisch platziert. Dies trägt dazu bei, Fehler zu vermeiden. In die Konfigurationssoftware integriert wurde auch eine Verlustleistungsberechnung. Sie optimiert die korrekte Planung und Auslegung des Energieverteilers.

Umfassende Anlagendokumentation erfolgt benutzerdefiniert

Auf der Grundlage gesetzlicher und normativer Vorgaben sind Schaltschrankbauer zu umfangreicher Dokumentation verpflichtet. Mit Änderung der Norm IEC 61439 für den Schalt- und Steuerungsanlagenbau im Jahr 2014 unterliegt die Produktverantwortung neuen Regelungen. War früher der Hersteller von Schaltgeräten haftbar, kann mittlerweile auch der Schaltanlagenbauer zur Verantwortung gezogen werden. Unterteilt wird nun in den „ursprünglichen Hersteller“ und den „Hersteller der Schaltgerätekombination“. Mit dem ursprünglichen Hersteller ist der Produzent von aufeinander abgestimmten und geprüften Systemkomponenten gemeint, also zum Beispiel Siemens. Der ursprüngliche Hersteller hat den Nachweis der Bauart u.a. durch Prüfung und Berechnung zu erbringen. Die erhobenen Daten sind dem Schaltanlagenbauer für die normgerechte Erstellung seiner individuell konstruierten Schaltgerätekombinationen zur Verfügung zu stellen.

Nimmt der Schaltanlagenbauer Veränderungen am Originalsystem vor, die sich auf den bereits vorliegenden Bauartnachweis des ursprünglichen Herstellers auswirken, ergibt sich gemäß der Norm IEC 61439 folgendes: Der Hersteller der Schaltgerätekombination, also der Anlagenbauer, wird automatisch zum ursprünglichen Hersteller und muss einen weiteren Bauartnachweis für die vorgenommenen Veränderungen sowie den Stücknachweis erbringen. Die Norm schreibt eine aufwendige, vollständige Dokumentation vor: Der Schaltanlagenbauer muss im Rahmen des Bauartnachweises alle Prüfberichte, Protokolle, Berechnungen und Aufzeichnungen bereithalten, die im Zuge des Bauartnachweises für die Schaltgerätekombination erstellt worden sind.

Über Simaris configuration kann er alle erforderlichen Dokumente schnell und einfach abrufen. Dies verkürzt den Zeitaufwand für die normkonforme Dokumentation erheblich. Der gesamte Prozess von der Planung bis zum fertigen Produkt wird effizienter und schneller.

Energieverteiler Alpha 3200 – ein investitionssicheres Gesamtsystem

Auf die wachsenden Herausforderungen in der Niederspannungs-Energieverteilung hat Siemens mit der Entwicklung des Gesamtsystems Alpha 3200 reagiert. Der Niederspannungs-Energieverteiler entspricht den speziellen Anforderungen in der Gebäudeinfrastruktur wie Einkaufszentren, Büroimmobilien und Hotels und ist für zukunftsweisende Smart-Building-Anwendungen ausgelegt. In den kommenden Jahren wird sich der Trend zum energieoptimierten Betrieb von Gebäuden immer weiter durchsetzen. Das wirtschaftliche Gesamtsystem Alpha 3200 sorgt schon jetzt für eine flexible, kommunikationsfähige und effiziente Energieverteilung im Gebäude. Der Energieverteiler Alpha 3200 ist ein optimal abgestimmtes Gesamtsystem aus Gehäuse und Komponenten aus dem Sentron-Portfolio. Er garantiert den Schaltschrankbauern damit sichere Anlagen, die sämtlichen gesetzlichen Anforderungen standhalten.

Der Alpha 3200 beherrscht Bemessungsströme bis 3200 Ampere und eignet sich daher für Anwendungen, in denen viel Energie benötigt und verteilt wird. Die kompakte Bauweise ermöglicht den Einsatz des Alpha 3200 auch bei engen Raumverhältnissen. Für Anwendungen in der Gebäudeinfrastruktur wurde die Hauptsammelschiene optimiert und das Einbausystem Alpha integriert, womit die volle Flexibilität der Alpha-Familie im System zur Verfügung steht. Je nach gewünschter Wertschöpfungstiefe und individueller Auslastung, können Schaltanlagenbauer den Energieverteiler Alpha 3200 vormontiert mit oder ohne Kupfer bestellen. Kupferzeichnungen sind in der Software hinterlegt und können einfach ausgeleitet werden.

Fazit

Der Energieverteiler Alpha 3200 verbindet die langjährige Entwicklungskompetenz von Siemens im Bereich Niederspannungs-Schaltanlagen mit innovativer Technologie. Die Software Simaris configuration unterstützt bei der schnellen und sicheren Konfiguration des Alpha 3200 – vom Gehäuse bis zu den Komponenten, und von der Projektierung über die Bestellung bis zur Dokumentation gemäß IEC 61439. Den gestiegenen Anforderungen, etwa kürzere Projektzyklen, gestiegener Kostendruck und vermehrte Dokumentationspflichten, können Schaltanlagenbauer somit in jeder Hinsicht begegnen.

Thematik: Software
Ausgabe:

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Bopla Gehäuse Systeme GmbH
Bild: Bopla Gehäuse Systeme GmbH
Energieketten zum 
Sprechen bringen

Energieketten zum Sprechen bringen

Alles aus einer Hand – mit diesem Wunsch machte sich Tsubaki Kabelschlepp auf die Suche nach einem Anbieter, der mehr als nur das Gehäuse für sein Condition Monitoring System zur Zustandsüberwachung von Energieketten liefern konnte. Mit Bopla Gehäusesysteme wurde ein Partner gefunden, der nicht nur das Gehäuse inklusive Display, Folientastatur und mechanischer Bearbeitung anbieten konnte, sondern auch die Elektronik- und Produktentwicklung sowie die komplette Fertigung inklusive Funktionsprüfung und verkaufsfertiger Verpackung.

Bild: Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursystem IVI
Bild: Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursystem IVI
Wenn der Standard nicht passt

Wenn der Standard nicht passt

Spezielle Anforderungen erfordern individuelle Lösungen: Für das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI lieferte die Firma Lm-therm Elektrotechnik eine spezielle Heizlösung, um installierte Kontaktsysteme auch bei Schnee und Frost freizuhalten. Die Lage der Kontaktsysteme verlangte zudem nach einer flexiblen Montagelösung. Die Experten von Lm-therm fanden die richtige Lösung.

Bild: Rittal GmbH & Co. KG
Bild: Rittal GmbH & Co. KG
Hohe Anforderungen 
an den Korrosionsschutz

Hohe Anforderungen an den Korrosionsschutz

Offshore-Windturbinen sind auf hoher See extremen Bedingungen ausgesetzt. Die Anlagen müssen 25 Jahre und mehr zuverlässig den Elementen trotzen. Kein triviales Unterfangen für die eingebaute Technik – und für Systemlieferanten wie Rittal. Das Unternehmen liefert für die derzeit größten und leistungsstärksten Windturbinen die passende Gehäusetechnik – und für viele andere Anwendungen im Bereich Erneuerbare Energien.

Bild: Phoenix Contact
Bild: Phoenix Contact
Die ersten Weichen 
für Gleichstrom sind gestellt

Die ersten Weichen für Gleichstrom sind gestellt

Nach der Gründung der Open Direct Current Alliance (ODCA) Ende letzten Jahres hat die ZVEI-Arbeitsgruppe ihre Arbeit aufgenommen. Ziel der Allianz ist der weltweite Aufbau eines Gleichstrom-Ökosystems und die anwendungsübergreifende Etablierung der Gleichstrom-Technologie. Die ODCA sieht ihre Aufgabe darin, den Transfer von der Theorie in die Praxis zu schaffen. Die Redaktion hat bei einigen Gründungsmitgliedern nachgefragt, welche Motivation und Ziele sie treiben, sich dabei zu engagieren und DC-Technologielösungen zu entwickeln.

Bild: Ormazabal GmbH
Bild: Ormazabal GmbH
„Meilenstein auf dem Weg 
zur Dekarbonisierung der Netze“

„Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Netze“

Ormazabal hat seine SF6-freie Technologie auf den Markt gebracht. Die Lösungen für öffentliche Verteilnetze bis 24kV, sbp.zero24 und cgm.zero24, sind vollständig gasisoliert und kommen ohne F-Gas aus. Damit steht die Markteinführung im Einklang mit dem Engagement des Unternehmens für die europäischen Ziele der Klimaneutralität. Im Interview spricht Markus Kiefer, Geschäftsleiter bei Ormazabal, unter anderem über die Besonderheiten der neuen Technologie sowie den Einbezug der Kundenanforderungen bei der Produktentwicklung.