Peripherie aus einem Guss
Neben der Absicherung der Hauptstromkreise über den Kompaktleistungsschalter 3VA werden die einzelnen Hilfsstromkreise mithilfe von Leitungsschutzschaltern 5SY6 vom gleichen Hersteller mit seitlich angebautem Hilfsschalter 5ST301 abgesichert. Diese Automaten dürfen als Hauptschalter zum Trennen oder Freischalten von Anlagen verwendet werden und sind für Netze bis AC 250/440V zugelassen. Einer dieser Hilfsstromkreise, der durch einen solchen Standard-B-Automaten vor Kurzschluss geschützt wird, ist die Stellflächenheizung mit Silikonöl als Wärmeträgermedium in den Gefriertrocknungsanlagen. Dieser Stromkreis wird über ein elektronisches Halbleiterschütz 3RF2 mit Laststromüberwachung getaktet. Während hier ein einziger Heizkreis geschaltet wird, sind die Geräte jedoch in der Lage bis zu sechs Heizströme zu überwachen. Diese können direkt am Gerät per Knopfdruck geteacht werden. „Aufeinander abgestimmte Komponenten sind nach unserer Erfahrung ein großes Plus bei der Entwicklung und dem Bau von Anlagen“, fasst Martin Dill zusammen. Einheitliche Gesamtlösungen mit Standardgeräten unterstützen deshalb auch die Prozesse bei Christ. So sorgt beispielsweise im Fehlerfall ein Schütz Sirius 3RT2 von Siemens für die Sicherheitsabschaltung des Halbleiterschützes. Und auch sämtliche Abzweige für die unterschiedlichen Subsysteme wie Kältekompressoren, Vakuumpumpen, Umwälzpumpe und Hydraulikpumpe stammen aus dem gleichen Sirius-Systembaukasten von Siemens, so dass auch hier die Systemtechnik einheitlich ist. Martin Dill betont: „Durch Einsatz der Kompaktabzweige Sirius 3RA6 mit zugehörigem Einspeisesystem, das bis zu 100A stromtragfähig ist, sparen wir uns ein zusätzliches 3-Phasen-Schienensystem und gleichzeitig mindestens einen Tag Montagezeit.“ Zudem profitieren die Osteroder von dem Weiteinstellbereich der Kompaktabzweige, so dass sich mit nur fünf Baugrößen Bemessungsströme von 0,1 bis zu 32A (15kW) schalten und schützen lassen. „Wir brauchen alle Leistungsgrößen und profitieren deshalb in jeder Gefriertrocknungsanlagen von den Vorteilen dieser Kompaktabzweige“, betont Dill. Er schätzt, dass durch den geringeren Verdrahtungsaufwand bei jeder Anlage mindestens ein weiterer Manntag Arbeitszeit gespart wird. Hinzu kommt, dass bei der früheren Lösung mit einem anderen Hersteller keine Dicht-an-dicht-Montage möglich war und so mehr Platz im Schaltschrank benötigt wurde. Heute dagegen sei weder der Platzbedarf noch die Verlustleistung im Schaltschrank ein Thema. Als komfortabel empfindet der Automatisierungsspezialist auch die Anzeige eines bevorstehenden Lebensdauerendes der Hauptkontakte an den Geräten. Diese Information kann sogar über einen IO-Link-Anschluss direkt von der Steuerung ausgelesen werden. In der hohen Produktqualität der Kompaktabzweige in Verbindung mit der so erreichten Betriebssicherheit sieht er einen wichtigen Wettbewerbsvorteil. Aus demselben Grund gibt es im Schaltschrank auch Leistungsschalter Sirius 3RT2 aus dem gleichen Schalttechnik-Systembaukasten von Siemens. Dieser sichert den Frequenzumrichter ab, der als Antrieb für den Einzelplattenverschluss der Stellflächen im Gefriertrockner gebraucht wird, und passt auch optisch in das Bild des Schaltschranks.
Kompaktleistungsschalter krönt die Schalttechnik aus einem Guss
Die Entscheidung, bei der elektrotechnischen Ausrüstung aufeinander abgestimmte Gesamtlösungen zu bevorzugen, hat sich bei Martin Christ Gefriertrocknungsanlagen in Osterode als strategischer Wettbewerbsvorteil erwiesen. Gleichzeitig ergeben sich im Zuge dieser Vereinheitlichungsstrategie positive Zusatzeffekte wie zum Beispiel das vereinfachte Engineering, ein beschleunigter und übersichtlicher Einkauf sowie eine hohe Anlagenverfügbarkeit. Martin Dill nennt ein Beispiel: „Bei der Gerätetechnik setzen wir falls möglich durchgängig auf Federzugtechnik, wodurch lockere Verbindungsstellen der Vergangenheit angehören und die Verfügbarkeit unserer Anlagen noch weiter erhöht wird.“ Sukzessive werden die technischen Lösungen homogener, und in den Schaltschränken erkennt man die Schalttechnik aus einem Guss. Der seit Mitte 2016 eingesetzte Kompaktleistungsschalter 3VA bildet dabei das Herz des Schaltschranks, der über die ordnungsgemäße Spannungsversorgung sämtlicher Anlagenteile wacht. Für Martin Dill ist er eine gelungene Entwicklung: „Modularer Aufbau, hohe Produktqualität, durchdachtes Design und kompakte Ausführung machen einem die Entscheidung leicht.“