Potenziale der Automatisierung voll ausschöpfen

Relativ neu ist die automatisierte mechanische Bearbeitung – natürlich mit direkter Anbindung an Eplan. (Bild: Ingela)

Relativ neu ist die automatisierte mechanische Bearbeitung – natürlich mit direkter Anbindung an Eplan. (Bild: Ingela)

Schritt Drei: Anbindung der mechanischen Bearbeitung

Im Jahr darauf, 2015, folgte die Anschaffung einer Perforex-Maschine für die mechanische Bearbeitung der Schaltschränke und die Anbindung der Maschine an Eplan. Dieser Integrationsschritt hat, so Ingo Straub, auf Anhieb zu guten Ergebnissen geführt und die Durchlaufzeit in der Fertigung deutlich verkürzt. Besonders gut funktioniert das bei den Rittal-Schränken, die Ingela prinzipiell verwendet, wenn der Kunde nichts Anderes wünscht. Das gilt auch für die Klimaberechnung: Da für jeden in Eplan gelisteten Artikel die Verlustleistung angegeben werden kann, lässt sich einfach das am besten dimensionierte Klimagerät (ebenfalls aus dem Rittal-Programm) ermitteln. Auch bei kniffligeren Projekten arbeitet die mechanische Konstruktion und Fertigung mit guten Ergebnissen: „Für einen schwedischen Kunden mussten wir Edelstahl-Schaltschränke aus Schwedenstahl verwenden. Der Kunde hat Step-Dateien für einen dreifeldrigen, durchgängig geschweißten Schrank geliefert, bei dem die dreiteilige Montageplatte und somit auch das Stromschienensystem (Ri-Line 1600A) seitlich eingeschoben werden mussten – über alle drei Felder hinweg. Das setzte ein sehr genaues Zusammenspiel von Planung und Fertigung voraus und hat hervorragend geklappt, genau wie das automatisierte Routing über eine Breite von 3,60 Metern. Der Kunde war wirklich begeistert. Ohne 3D-Planung hätte das nicht so einfach und reibungslos funktioniert.“ Auch bei Besuchen von Interessenten erhält das Ingela-Team immer wieder Lob für die durchgängige Arbeitsweise: „Wenn die Besucher selbst Schaltschränke fertigen und wir unsere Prozesse erläutern, heißt es oft: ´Im Vergleich zu Ihnen arbeiten wir noch in der Steinzeit´.“ Da überrascht es nicht, dass Ingela auf diese Weise neue Kunden z.B. aus der Mikro-CNC-Bearbeitung und der Medizintechnik gewinnen konnte.

Unterstützung bei der Produktsuche

Ingela hat zum Ziel, beim Engineering stets neueste Komponenten und Funktionen einzusetzen und nutzt bei der Artikelauswahl häufig das Eplan Data Portal. Ingo Straub: „Das Portal hat sich in den vergangenen drei Jahren erheblich gesteigert. Es ist gut gefüllt, die Hersteller liefern 3D-Makros und man kann sehr gezielt nach Artikeln und Lösungen suchen.“

 3D-Ansicht in Eplan Pro Panel (Bild: Ingela)

3D-Ansicht in Eplan Pro Panel (Bild: Ingela)

Beispielhaftes Engineering

Ein Beispiel für die aktuelle Vorgehensweise von Ingela als Engineering-Dienstleister: Ein Hersteller von Maschinen, die Drahtgeflechte erzeugen, hatte seine Schaltschränke bislang in den USA bezogen und suchte nun nach einer europäischen Bezugsquelle und zugleich nach einem neuen Steuerungskonzept. Michael Rauscher, Leiter Software-Entwicklung bei Ingela: „Die Hauptantriebe wurden über vier Frequenzumrichter mit Controller und einer zentralen SPS gesteuert. Das führte zu Schwingungen und Fehlern. Wir haben Servoantriebe mit Achscontroller vorgeschlagen und haben das Konzept bei uns probeweise aufgebaut. Der Kunde war überrascht: Die Antriebe lassen sich mit höchster Genauigkeit steuern und es gibt kein Aufschwingen mehr.“ Genau solche Aufgaben sind es, auf die Ingela in den vergangenen fünf Jahren hingearbeitet hat und für die man die Software Eplan intensiv und durchgängig nutzt. Ingo Straub: „Wir planen immer individuell, machen Lösungsvorschläge und fertigen dank der Eplan Plattform hoch effizient.“

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