Grundlagen der Digitalisierung bei Fimab
Dass sich die Industrielandschaft in den kommenden Jahren durch die Digitalisierung maßgeblich ändern wird, ist unumstritten. Doch was bedeutet dies für kleine und mittelgroße Hersteller, und wie können diese von dieser Entwicklung profitieren? Markus Fiedler ist sich sicher, dass nur der überleben wird, der Herr über alle Daten in Zusammenhang mit seinen Kunden ist. Nur wer weiß, welche Produkte mit welchen Features in welcher Menge zu welchem Zeitpunkt der Kunde haben will, kann die bestmögliche auf dessen Bedürfnisse zugeschnittene Lösung bieten. Wer in Zukunft nicht auch in der Nacht von Samstag auf Sonntag seine Bestellung passgenau zu einem verbindlichen Preis bestellen kann, werde sich einen anderen Anbieter suchen. Dieser Anbieter will Markus Fiedler mit seiner Firma sein. Der Digitalisierungsprozess im Mittelstand sei ein Weg der kleinen Schritte. Wichtig sei es hierbei, die eigenen Prozesse und Abläufe zu analysieren und wenn es sinnvoll ist, diese durch automatisierte digitale Abläufe zu ersetzen, so Fiedler. Angepackt würden bei der Fimab nur die Prozesse, bei denen man einen Nutzen für das eigene Unternehmen oder den Kunden sehe. Dabei rät er, immer den Weg der integrierten Ansätze zu verfolgen. Alle Systeme und alle Bereiche müssten offen miteinander kommunizieren können. Somit könnten Neuentwicklungen leicht angebunden werden.
Drei Säulen als Fundament
Das erste Zauberwort lautet API. Die Systeme müssten unbedingt modular aufgebaut und mit universellen Schnittstellen verknüpft werden. Dies ermögliche, einzelne Module auszutauschen oder einmal programmierte Module in andere Systeme zu übertragen. Ein weiterer Grundsatz laute, dass das System jederzeit und von jedem Anwender in seiner Gesamtheit nutzbar sein müsse. Hier setzt Fiedler auf SAAS, Software as a Service. Das System müsse unbedingt in seiner Gesamtheit eine Cloud-Lösung sein. Diese wird mit allen Funktionen 24/7 erreichbar ins Internet gehoben. Software-Download und Lizenzen gehören laut Fiedler der Vergangenheit an. Die traditionellen Vorgänge werden aus den Abteilungen herausgelöst und gebündelt für jeden zugänglich gemacht. Damit entfielen die zeitraubenden Übergänge zwischen den einzelnen Abteilungen, und der gesamte Prozess werde für eine Person steuerbar. Die letzte Säule heißt „Segment of one“. Fimab nutzt die Möglichkeiten der Digitalisierung um kundenspezifisch individualisierte Produkte in Losgröße 1 zu fertigen. IIoT ermöglicht hier eine automatisierte Produktion von individualisierten Produkten. Dabei ist die Produktion von Einzelstücken heute genauso schnell und wirtschaftlich wie früher die Serienproduktion. Ein nicht unerheblicher Nebeneffekt besteht darin, dass mit einer solchen spezifischen Auftragsfertigung die Ressourcen und somit auch die Umwelt geschont werden.
Nutzen fürs Eigene
Durch den digitalisierten Prozess muss Fimab keine Produkte auf Verdacht und Vorrat produzieren und kann damit ressourcenschonend wirtschaften. Durch die Eingabe der Nutzerdaten durch den Kunden und deren Übernahme in das ERP-System sowie die Plausibilitätsprüfung der bestellten Elemente durch Übernahme der Produktdaten aus Herstellerinformationen, reduziert sich die Fehleranfälligkeit durch manuelle Eingabe der vorher schriftlich erhaltenen Daten. Zudem spart es erheblich Zeit im Bestellwesen und der Kundenverwaltung.