Durch welche konstruktiven Merkmale zeichnet sich der inverse Aufbau von KDSI aus?
Nowastowski-Stock: Für die äußere Bestückung mussten wir den Montagerahmen, genauer: die Zugentlastung, neu denken. Während sich diese bei KDS durch die Bestückung mit den konischen Dichtelementen von innen von selbst ergibt, erforderte die Einbringung von der Außenseite neben der 180°-Drehung der konischen Rahmenführungen für Inlays und Dichtelemente noch eine zusätzliche Maßnahme, um ihren Festsitz unter Zug zu sichern. Das haben wir mit einer Rahmenhaube zur Abdeckung und Fixierung der Dichtelemente gelöst, die abschließend einfach auf den Rahmen aufgeschnappt wird. Konfektionierung und Montage von KDSI erfolgen analog zu KDS, nur eben von der Gehäuseaußenseite. Die zentrale Erweiterung von KDSI besteht in der Haube, deren Hälften abschließend um die Kabelstränge gelegt, miteinander verrasten und auf den Rahmen geschnappt werden. Als zusätzlichen Effekt deckt die Haube auch die Rahmenmontageschrauben ab, was nicht nur in optischer ‚Hinsicht‘ eleganter ist, sondern anwendungsabhängig auch einen Hygienevorteil darstellt. Da wir bei der Konzeption der Haube hohen Wert auf die durchgängig einfache und komfortable Montage gelegt haben, mussten wir einiges an konstruktivem Knowhow aufwenden. Das betrifft besonders die Berücksichtigung von drei Dichtungsebenen.
Inwiefern war die Abdichtung eine Herausforderung?
Nowastowski-Stock: Anders als andere Fabrikate verfügen unsere Kabelmanagementsysteme über eingespritzte, unverlierbare TPE-Dichtungen. Damit gewährleisten sie nicht nur auf jedem Untergrund eine sichere Abdichtung nach IP66, sondern können auch nicht verrutschen oder versehentlich vergessen werden. Das vereinfacht die Rahmenmontage und -demontage erheblich. Außerdem entfallen zeitaufwändige Vorbereitungen, die zum Aufkleben gesonderter Moosgummi-Rahmendichtungen erforderlich sind. Um dieses bewährte Konzept bei KDSI durchgängig zu realisieren, haben wir bei der Konstruktion der Haubenhälften passgenaue Dichtungen gegen den KDSI-Rahmen und die innenliegende Kabeldurchführungs-Öffnung sowie in die Verrastungsebenen die Haubenhälften integriert. Es ergibt sich durch die Abdichtung zum Rahmen hin insofern ein Zusatznutzen, dass die TPE-Dichtung von innen eine Federkraft auf die montierte Haube ausübt. Wenn die aufgeschnappte Haube für nachträgliche Anpassungen der Durchführungskombination entfernt werden soll, reicht ein leichter Druck auf ihre Demontageöffnungen. Eine weitere Innovation betrifft die Wabenstruktur des Hauben-Kunststoffes die den Formteilen erhöhte Stabilität gegen mechanische Einwirkungen und thermisch bedingten Verzug verleiht.